Schuldenkrise, Griechenlandpleite, Eurokollaps – Wirtschaftsnachrichten (und leider nicht die besten) nehmen zur Zeit den größten Anteil in der Medienberichterstattung ein. Jeder scheint besorgt um seine Euro oder Franken und da sich auch das Sparbuch nicht gerade durch attraktive Zinsen hervortut, wird eifrig nach sicheren Kapitalanlagemöglichkeiten gesucht. In all den Empfehlungen, die da von den Gurus abgegeben werden, lässt der bekannte Investor Jim Rogers mit einer ungewöhnlichen Investmentempfehlung aufhören. In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Handelsblatt hat Rogers nämlich auf die Frage, wo er als Investor in Deutschland sein Geld anlegen würde, kurz und lapidar geantwortet: „Kaufen Sie einen Bauernhof“. Auf die Verwunderung der Redakteurin, erklärte er ganz rationell, dass zunehmens die Landwirte ausgehen. Das Durchschnittsalter der Bauern in Amerika liegt bei 58 Jahren und es studieren mehr Leute Public Relations als Agrarwissenschaften. Über kurz oder lang käme es zu einem Engpass und um auch in Zukunft genügend Nahrungsmittel zu produzieren, müssten die Preise für landwirtschaftliche Produkte unweigerlich steigen, um Kapital, Arbeitskräfte und Management in den Sektor zu ziehen. Zum Abschluss empfiehlt Rogers der Redakteurin, auf einen Bauernhof zu gehen und eine reiche Bäuerin zu werden.
In das gleiche Horn stößt auch der bekannte Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner, der kürzlich in einem Interview in der Sonntagsausgabe der Tageszeitung „Die Presse“ gemeint hat, dass er sich irgendwann in seinem Leben Gedanken über seine Vorsorge gemacht hatte und zum Schluss kam, dass Fonds oder Aktien nichts für ihn wären und er stattdessen in einen Selbstversorger Bauernhof investiert hat.
Auch wenn die Beweggründe von Rogers und Messner unterschiedliche sind, so kommen die beiden doch zum gleichen Schluss: für die weitere Zukunft wird die Lebensmittelproduktion eine Schlüsselrolle einnehmen. Was bereits heute in vielen Teilen der Welt z. B. durch die Dürre offensichtlich wird – nämlich der Kampf um leistbare Lebensmittel – wird sich weiter verschärfen, da es sich um ein strukturelles Problem handelt, das durch Katastrophen nur verstärkt wird. Deswegen mag die Aufforderung gar nicht so falsch liegen: Kaufen Sie einen Bauernhof!
Photo: photocaseatune/kallejipp
Das nenn ich doch mal eine ordentliche Vorsorge. Eine Vorsorge von der jeder nur profitieren kann anders als so mancher Fonds der nur auf Gewinnoptimierung und das meist auf Kosten anderer aus ist. Vor kurzem habe ich ein sehr interessantes Konzept entdeckt, bei dem es darum geht gemeinsam einen Bauernhof zu kaufen, oder aber einen bestehenden Bauernhof weiter zu finanzieren. Also die direkte Abnahmegarantie der Verbraucher ohne zwischengeschaltete Händler und Supermärkte. Und das gleichzeitig nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Darüber hab ich auf meiner Seite einen kleinen Artikel verfasst. (ich hoffe es stört nicht, wenn ich den hier verlinke)
http://www.blogandshop.de/2012/10/31/lebensmittelscheine-alternativer-landkauf-komplement%C3%A4rw%C3%A4hrung/