Das, wovon aufge-schlossene Lebensmittel-ketten heute noch träumen, nämlich loka- les Obst und Gemüse auf den Dächern über ihren Verkaufs-hallen zu produzieren, hat Eli Zabar in New York City längst in die Realität umgesetzt. Der innovative Feinkosthändler wurde bereits zu einer Institution auf Manhattans Upper East Side. 1993 hat der umtriebige Geschäftsmann Eli Zabar das Gebäude einer ehemaligen Essigfabrik in Manhattan gekauft. Die rund 830 Quadratmeter verwandelte er in einen Feinkostladen, stark inspiriert von europäischen Märkten und Gourmethallen – wie es sie in London und Paris gibt. Eine eigene Bäckerei, eine Fleischabteilung, selbst gerösteter Kaffee bis hin zu selbst produziertem Eis wurden bald das Markenzeichen von Zabars Vinegar Factory.
Beim Umbau der Fabrik entschied sich der Unternehmer für eine Stahlkonstruktion auf dem Dach, um vier Gewächshäuser darauf errichten zu können. Sein Ziel war es, lokales, frisches Obst und Gemüse zu pflanzen und ohne Transportkosten einen Stock tiefer in den Verkauf zu bringen.
Mit der Nutzung der entstandenen Wärme aus der untenliegenden Bäckerei werden die Gewächshäuser beheizt, sodass Salat, Tomaten, Beeren und Feigen ganzjährig wachsen können. Um die Pflege des Gartens kümmern sich zwei eigene Mitarbeiter, die auf traditionellen Landbau Wert legen. Die organischen Abfälle des Marktes wie Brot, Obst und Gemüse werden nicht etwa weggeworfen, sondern kompostiert. Diese Form der innerstädtischen Kreislaufwirtschaft stieß auf höchstes Lob der alt ehrwürdigen New York Times: Sie titelte Eli Zabar als neuen Helden: A New Hero for „Waste not, want Not“.
Ehre, wem Ehre gebührt.
431 East 91st Street
(between First and York Avenues)
New York, NY 10028
Fotos: © Barbara Kanzian