Wer glaubt, Architekten könnten nur stylische Häuser und coole Bars entwerfen, der sollte sich diesen Hühnerstall näher ansehen. Die Planer vom Architektur- büro Arkade setzten vor allem auf die Eckpfeiler artgerechte Tierhaltung, Funktionalität und ökologische Materialien. Es war der Wunsch der Bauherren auf ihrem 3.500 M2 großen Grundstück, das sie in Haslach/Oberösterreich naturnah bewirtschaften, eine kleine Hühnerzucht einzurichten. Nicht irgendwelche Hühner sollten in Zukunft ihren Grund und Boden beleben, sondern die zwei vom Aussterben bedrohten Rassen „Altsteirer“ und „New Hampshire Weiß“.
Für die Unterkunft der neuen Bewohner sollte das Architekturbüro Arkade hinzugezogen werden. Klar, dass bei dieser Bauaufgabe kein durchschnittlicher Hühnerstall als Resultat folgte, sondern einer, der den maßgeschneiderten Bedürfnissen der zwei unterschiedlichen Hühnerrassen entspricht. In der Mitte des in Holzbauweise gefertigten Gebäudes liegen die Brutplätze mit Wasserzugang. Darüber sind Futter- und Gerätelager sowie ein eigener Teil mit Kot- und Huderplätzen untergebracht. Der Bonus bei diesem Raumangebot liegt darin, dass die Hühner u.a. Brutplätze mit Strohnestern besitzen sowie Aufzuchtboxen mit automatischer Fütterung und Wärmelampen. Des Weiteren ist es in diesem Stall möglich, die Gruppen eigenständig zu halten: Sowohl die „Altsteirer“ als auch die „New Hampshire Weiß“ verfügen über einen eigenen mit Zeituhr gesteuerten Ausgang ins Freie. Damit die Hühner beim Eingang vor Wind und Wetter geschützt sind, wurden großzügige Dachüberstände gefertigt.
Die Planung hat ebenfalls die natürlichen Feinde des Federviehs berücksichtigt. Das Untergeschoss aus rattensicherer Betonbauweise bietet Schutz und Halt; die nagersicheren Sandwich-Paneele dienen auch als Wärmedämmung.
Dieser Hühnerstall ist ein gelungenes Beispiel aus Funktion, artgerechter Haltung und der Verwendung natürlicher Materialien. Und dass er noch dazu großartig aussieht, wird zwar den Hühnern gleich sein, aber uns erfreut’s.