Anton Dapont ist über_Land-Lesern kein Unbekannter. Mit Schweine-Leasing und Energieerzeugung aus Miscanthus beweist er schon seit Jahren Innovationsgeist in der Landwirtschaft. Inzwischen erfreut sich sein Schweine-Leasing immer größerer Nachfrage. Um das Interesse bewältigen zu können, begann Dapont mit anderen kleinen Biohöfen zusammen zu arbeiten. Eine neue Form des gemeinsamen Wirtschaftens entstand, basierend auf Solidarität.
Mit Schweine-Leasing zur solidarischen Ökonomie
Beim Schweine-Leasing kauft der Kunde das Tier meist schon als Ferkel. Der Kunde zahlt ein monatliches Futtergeld, solange bis das Tier
geschlachtet wird. Dann erhält der Kunde sein Biofleisch, wohl wissend, wie das Tier gehalten und was ihm zeitlebens gefüttert wurde. Der Vorteil für den Landwirt besteht darin, dass die Vermarktung von Anfang an geregelt ist. Das Schweine-Leasing des Anton Dapont ist in den letzten Jahren auf immer größer werdendes Interesse gestoßen. Der findige Landwirt machte sich daher auf die Suche nach neuen Kooperationen mit anderen Bauern. Vernetzung und solidarische Zusammenarbeit werden dabei groß geschrieben. „So können wir unseren Kunden eine größere Anzahl an Leasing-Schweinen bieten, ohne selber vergrößern zu müssen oder an der Qualität der Aufzucht zu sparen“, resümiert Dapont.
Für die anderen, kleinen Biohöfe bedeutet es einen zusätzlichen Verdienst. „Aber es geht nicht nur darum, dass andere Höfe unsere Ferkel aufziehen, auch eine offene Zusammenarbeit zwischen ‚Ferkel-Verleasern’ ist möglich“, beschreibt der Biobauer das Konzept. So verleast beispielsweise Daponts Partner im Allgäu, Peter Siegl, selbständig seine Allgäuer Weideschweine. „Und er bekommt auch den einen oder anderen Kunden, wenn die Wartezeit bei uns zu lange ist oder er einen Überschuss an Ferkeln hat“, erklärt Dapont. Außerdem gibt er auch gerne Anfragen von Kunden aus Nord-Deutschland an dort sesshafte „Verleaser“ weiter, so dass die Transportwege sich verringern.
Qualitätskriterien bei Aufzucht und Haltung
Wichtig an der Zusammenarbeit ist die einheitliche Qualität bei der Aufzucht und Haltung. Besondere Bedeutung gilt der Vernetzung. Die kleinen Höfe können dadurch zusammenarbeiten, gleichzeitig aber eigenständig bleiben.
Das Modell mit dem Schweine-Leasing ist nur ein Teil des Ganzen: „Es geht weiter mit der Vermarktung von Produkten untereinander, ohne den Handel dazwischen. So kann man faire Preise erzielen und ist von den Marktpreisschwankungen unabhängig“, erläutert Dapont. „Wenn man Hafer braucht oder Weizen zur Fütterung, das Getreide aber nicht selbst anbaut, bekommt man es von einem vernetzten Hof in der Nähe“, schildert Dapont. Seine Bio-Futterkartoffel beispielsweise bezieht er von einem kleinen Hof in der Nähe. Dieser hat daher immer einen Abnehmer der aussortierten Kartoffel. Oder wenn Rinder geschlachtet werden und selbst zu wenig Kunden hat, dann wird zusammen mit einem Partnerhof vermarktet. „Da gibt es sehr viele Möglichkeiten und jeder profitiert davon“, blickt Dapont in eine optimistische Zukunft.
Vernetzung steht im Vordergrund
Die Vernetzung mit der Genussgemeinschaft Städter und Bauern e.v. ist ein positives Beispiel wie gemeinsam und mit gegenseitiger Unterstützung mehr Erfolg erzielt wird.
„In der heutigen kleinzelligen Landwirtschaft muss ein Wandel stattfinden“,
ist sich Dapont sicher, „vom Einzelkämpfer hin zur gemeinschaftlichen Zusammenarbeit.“ Nur so haben kleine Höfe eine Chance zu überleben. Die Zusammenarbeit direkt mit dem Kunden, das „Näherbringen“ der Landwirtschaft und dadurch auch ein Verständnis zu vermitteln, wie und mit welchem Aufwand gesunde und faire Lebensmittel produziert werden – die Wertschätzung solcher Produkte zu fördern – ist ein großes Anliegen. Und vor allem: Es gibt dabei nur Gewinner – auf Verbraucher- und auf Produzentenseite.
Weitere Infos über Anton Dapont und seinen Biohof Hausberg und über seinen „Corporate Blog für die Säue“.