Mitten in Berlin gibt es nun bereits in der dritten Saison einen interkulturellen Gemeinschaftsgarten, der die Besucher zum Mitgärtnern und Selberernten einlädt. Der Gründerin des Gartens, Hannah Lisa Linsmaier, ging es vorwiegend um die Vernetzung unterschiedlicher Menschen und um Nachhaltigkeit. Ein Beitrag von Katharina HoffIm Fokus des Projektes steht der ökologische Anbau von Gemüse und Kräutern, man spezialisiert sich hier auf alte, regionale und seltene Kultursorten. Wer das Weddinger Kiezgemüse nicht selbst verwerten möchte, der kann auch im kürzlich eröffneten himmelbeet-Café verschiedene saisonale Köstlichkeiten probieren. Das Gartencafé wurde von raumstar*architekten so geplant, um die Ernte aus dem Garten direkt konsumieren zu können. Hier wird so ressourcenschonend wie möglich gearbeitet. Das zeigt sich schon in der nachhaltigen Konstruktion: Das Café besteht aus recycelten Europaletten und aus Lehm. Im Gartencafé finden außerdem regelmäßig Workshops und Veranstaltungen zu Themen rund um Nachhaltigkeit und Ernährung statt, bei denen sich Menschen aller Altersstufen kennenlernen und vernetzen können.
Urban Gardening goes VHS
Eine dieser Initiativen startet am 6. Oktober, dann beginnt ein VHS-Kurs zum Thema Urbanes Gärtnern in Berlin Mitte. In insgesamt vier Einheiten werden das Potential, die Wirkungsweise und auch soziale Aspekte urbaner Landwirtschaft besprochen. Praktische Anleitungen und Tipps für das Gärtnern am Balkon und in Gemeinschaftsgärten werden im Kurs ebenfalls thematisiert. Angeboten wird der VHS-Kurs von der Landschaftsplanerin und Landschaftsarchitektin Anja Manzke. Sie war im interkulturellen Gemeinschaftsgarten himmelbeet maßgeblich am Aufbau und an der Planung beteiligt und verfügt über ein breites Wissen im Bereich Urban Gardening.
Zu gut für die Tonne: Müll einsparen, aber wie?
Das verpackungsarme Café himmelbeet in Berlin bietet auch auf diese Frage eine Antwort. Es gab kürzlich eine Low-Waste-Ausstellung, die den Müllbergen sozusagen auf den Grund ging und Einsparungspotentiale für Kaffeehausbetriebe und Privathaushalte aufzeigte. In der Ausstellung ging es primär um die Reduzierung von Abfall und um die Wiederverwertung möglichst vieler Materialien, die sonst einfach im Müll landen und die Umwelt unnötig belasten. Hintergrundinformationen und weitere Tipps für die eigene Umsetzung sind in einem Leitfaden online kostenlos zugänglich. Weiterführende Informationen zu allen Veranstaltungen auf himmelbeet.
Ein Beitrag von über_Land-Gastautorin Katharina Hoff, die in Wien, Kyoto und Hong Kong studiert und zum Thema „Food Culture und Hong Kong Identitäten“ forscht. kathisuniverse@gmx.net
Foto: © hannibal, raumstar*architekten