Mein Apfelbaum und sein Timing: Eine Geschichte von Geduld, Schicksal und sieben magischen Früchten

Ich bin seit zehn Jahren stolze Apfelbaum-Besitzerin. Ein Jahrzehnt voller Hoffnung, Träume und unzähligen Gießkannen voller Wasser. Die ersten Jahre war ich zuversichtlich – schließlich sagt man doch, dass Apfelbäume etwas Zeit brauchen um heranzuwachsen und Früchte zu tragen. Speziell, wenn es sich um eine alte Sorte eines Cox Orange handelt. Doch dieses „etwas Zeit“ verwandelte sich bei meinem Apfelbaum in eine ganze Dekade. Jahr für Jahr passierte… nichts. Keine Blüte, keine Früchte, nur ein stiller, grüner Baum, der sich offenbar entschlossen hatte, seine Talente im Fruchtverweigern zu perfektionieren.

Nachhaltigkeit trifft auf Geduld

Natürlich blieb ich nicht untätig. In meinem Naturgarten kommen nur nachhaltige Methoden zum Einsatz: Kompost, Mulch und Wasser aus der Regentonne sollten mein Bäumchen verwöhnen. Und ich habe dem Baum Zeit gegeben und darauf vertraut, dass die natürlichen Kreisläufe irgendwann zu den ersehnten Äpfeln führen würden. Doch trotz all meiner Bemühungen hielt mein Baum sich an seine Philosophie: „Warum heute blühen, wenn man es auch auf unbestimmte Zeit verschieben kann?“

Die Vorgeschichte: Der Apfelbaum als Spätzünder

In der Vorgeschichte zu diesem Abenteuer habe ich bereits ausführlich beschrieben, wie mein Apfelbaum Jahr für Jahr keine Blüte hervorbrachte, mich fast zur Verzweiflung trieb und mich an der Wahl des richtigen Züchters zweifeln ließ. Wer Lust hat, die gesamte Geduldsprobe nachzulesen, findet die Details hier: Mein Apfelbäumchen: Statt Versager ein Spätzünder.

Apfelbaum trägt zum ersten Mal Früchte.Das Wunder der sieben Äpfel

Dann, in diesem Jahr, geschah das Wunder: SIEBEN FRÜCHTE! Ja, ihr habt richtig gelesen, nach zehn langen Jahren hat mein Baum sich endlich entschlossen etwas abzuwerfen, das an Ertrag erinnert. Und nicht etwa eine Frucht, nicht zwei, sondern stolze sieben Äpfel. Wer hätte das gedacht? Vielleicht hat mein Apfelbäumchen beschlossen, dass es an der Zeit war, mich endlich zu belohnen – oder einfach nur zu überraschen, damit ich nicht den Glauben an meine gärtnerischen Fähigkeiten verliere. Und um ganz ehrlich zu sein: ich habe ihm auch schon mit der Axt und Umfällen gedroht, sollte er sich noch weiter verweigern.

Ein seltsamer Zufall

Aber das ist noch nicht die ganze Geschichte. Denn wie das Schicksal so spielt, hat auch meine Freundin, die im gleichen Jahr beim gleichen Züchter das gleiche Apfelbäumchen der gleichen Sorte gekauft hat, exakt dasselbe erlebt. Blütenlose Jahre des Wartens und – haltet euch fest – ebenfalls genau sieben Äpfel in diesem Jahr. Sieben. Äpfel. Da frage ich mich, ob die Bäume vielleicht heimlich miteinander kommuniziert haben? „Hey, lass uns dieses Jahr mal was abwerfen, aber nicht zu viel, wir wollen sie ja nicht verwöhnen.“

Ein Blick in die Zukunft

Wahrscheinlich möchtet ihr wissen, wie denn nun die sieben Äpfel geschmeckt haben? Da muss ich euch leider enttäuschen. Alle Äpfel wurden noch vor dem Reifen von Wespen und Hornissen vernascht. Aber es gibt ja noch ein neues Apfeljahr.

In diesem Sinne: Auf weitere sieben Äpfel – oder vielleicht sogar acht im nächsten Jahr. Wer weiß, die Natur ist schließlich immer für eine Überraschung gut!

Anmerkung zum Video: Im Video sind nur fünf der sieben Äpfel zu sehen, zwei verstecken sich hinter den dichten Blättern – eine kleine Herausforderung für die Kamera, aber ein großes Glück für mich!

 

 

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