sponsored post. Im Jahr 2018 ging Farmitoo an den Start. Das französische Unternehmen ist ein Online-Handel für den Agrarsektor und bietet Landwirten in derzeit sieben europäischen Ländern eine große Auswahl an Produkten. Ohne Zwischenhändler kann der Landwirt auf der Website bestellen und erhält die Produkte direkt nach Hause geliefert. Wie die Bauern dadurch Zeit und Geld sparen, hat uns Mathilde Lefrançois, eine der Unternehmensgründer, im folgenden Interview näher erläutert.
Wie entstand die Idee, Farmitoo zu gründen?
Mathilde Lefrançois: Die Idee zu Farmitoo entstand aus dem gemeinsamen Wunsch meiner Geschäftspartner Grégoire, Pierre und Denis. Ziel war es von Anfang an, die Lebensqualität der Landwirte zu verbessern. Wir wollten ein Unternehmen gründen, das Sinn und Wirkung im Agrarsektor hat.
Nach Treffen mit Landwirten, Gerätehändlern und -lieferanten sowie Herstellern wurden uns folgende Probleme bewusst:
- Das stationäre Angebot ist für Landwirte begrenzt, wenn sie zu einem Händler vor Ort gehen.
- Es handelt sich um eine Branche mit 2-3 Zwischenhändlern (vom Hersteller bis zum Landwirt), die Preise am Ende der Kette sind für den Landwirt oft hoch.
- Die bei den Händlern kalkulierten Preise sind nicht immer transparent und hängen von der Geschäftsbeziehung mit dem Landwirt ab.
- Die Händler sind nicht unbedingt in der Nähe der Betriebe, und die Anreise ist für den Landwirt oft zeitaufwändig.
Auf der Farmitoo-Website können die Landwirte das Material, das sie für ihren Betrieb benötigen, zum besten Preis kaufen und es sich direkt nach Hause liefern lassen. So helfen wir den Landwirten dabei, Zeit und Geld für den Kauf ihrer Ausrüstung zu sparen.
Wieviel kann sich da der Landwirt ersparen?
Mathilde Lefrançois: In Frankreich gibt ein Landwirt pro Jahr 10.000 Euro für seine Maschinen aus und muss etwa einen halben Tag pro Woche zu einem Händler oder Vertriebspartner fahren. Da die meisten von ihnen mehr als 70 Stunden pro Woche arbeiten, ist diese Zeitersparnis – über unseren Online-Handel – sehr wertvoll.
Unsere Teams erweitern auch das Angebot an immer größeren Produktpaletten und einzelnen Qualitätsprodukten und verbessern laufend die dafür verfügbaren Informationen. Insbesondere in Bezug auf Ersatzteile gibt es viele Informationen über die Kompatibilität bestimmter Teile mit Marken und Modellen, die derzeit nur den Traktorherstellern und Großhändlern zugänglich sind. Farmitoo möchte diese Informationen öffentlich machen und den Landwirten bei der Auswahl ihrer Ersatzteile zu reduzierten Preisen helfen.
Kommen Sie selbst aus der Landwirtschaft?
Mathilde Lefrançois: Keiner von uns Gründern kommt aus der Landwirtschaft. Doch wir haben die Probleme der Landwirte erkannt und sind interessiert, lokale und saisonale Lebensmittel zu fördern, die von unseren Landwirten produziert werden.
Die Tatsache, dass wir nicht aus dem Agrarsektor kommen, ist eine Chance für uns: Wir haben uns nie selbst Grenzen gesetzt, weil: „das ist nicht branchenüblich“. Wir haben den Kunden, ihren Erwartungen und Bedürfnissen immer sehr genau zugehört, um ein Angebot zu erstellen, das ihnen gerecht werden kann.
Wie waren die Anfänge von Farmitoo? Gab es auch Momente, in denen Sie daran dachten, aufzuhören?
Mathilde Lefrançois: Die Anfänge waren spannend: Ein Unternehmen zu gründen ist eine Herausforderung, wir waren und sind immer mehr von dem Thema begeistert, daher waren wir immer extrem motiviert. Von Anfang an hatten wir das Glück, Denis Fayolle, einen erfahrenen Entrepreneur, der auch Mitbegründer und Teilhaber von Farmitoo ist, an unserer Seite zu haben. Er hat uns vor allem in Bezug auf den Online-Handel viele gute Tipps mit auf den Weg geben können. Er war Mitbegründer der Website La Fourchette für Restaurantreservierungen und gehörte auch zu den ersten Investoren des Unternehmens ManoMano.
Dank ihm gelang es uns relativ schnell, Geld zu beschaffen, um die ersten Mitarbeiter für das Team einzustellen. Im August 2018 haben wir die Farmitoo-Website in Frankreich, Deutschland und Italien gelauncht!
Wie unterscheidet sich Ihr Online-Handel für den Agrarsektor von anderen Online-Shops in diesem Bereich? Gibt es Konkurrenz?
Mathilde Lefrançois: Ja, es gibt Online-Konkurrenz – im Vergleich zu uns überwiegend Internetseiten mit einer Online-Präsenz, die schon seit mehreren Jahren bestehen.
Im Gegensatz zu diesen Unternehmen haben wir ein E-Commerce-Modell, bei dem es keine Lagerverwaltung gibt. Das bedeutet, dass unsere Lieferanten für den logistischen Teil zuständig sind und die Bestellungen direkt an unsere Kunden versenden. Dies ermöglicht es uns, eine sehr große Anzahl an Produkten auf der Farmitoo-Website anzubieten.
Die Disintermediation ist ebenfalls eine der größten Stärken von Farmitoo. Indem wir direkt mit den Herstellern zusammenarbeiten, reduzieren wir die Kette der Zwischenhändler und können am Ende wettbewerbsfähige und faire Preise anbieten.
Wir haben uns gleich nach dem Start von Farmitoo dafür entschieden, die Website in drei verschiedenen Sprachen mit internationalen Teams zu starten. Der Vorteil für unsere Kunden besteht darin, dass sie Zugang zu Marken und Produkten aus europäischen Ländern haben, zu denen sie bislang keinen Zugang hatten. Für unsere Produzenten bedeutet es auf der anderen Seite, dass sie ihre Produkte in Länder verkaufen können, in denen sie bisher nicht vertreten waren.
Wie machen Sie Ihren Shop bekannt?
Mathilde Lefrançois: Bisher bestand die Strategie in einer starken Online-Präsenz. Wir haben ein für das Webmarketing zuständige Team, das die Erstellung von bezahlten Kampagnen auf Suchmaschinen verwaltet und unsere Suchmaschinenoptimierung ständig im Blick hat. Dadurch können wir gezielt Landwirte ansprechen, die online nach passenden Produkten suchen.
Heute möchten wir unseren Kunden näher kommen, etwa bei Veranstaltungen wie Landwirtschaftsmessen und -ausstellungen oder durch die Fachpresse.
Inwiefern steht Farmitoo für Nachhaltigkeit? Gibt es Nachhaltigkeitsziele, die Sie in nächster Zeit umsetzen möchten?
Mathilde Lefrançois: Es ist uns wichtig, Produkte aus europäischer Herstellung zu beziehen. Alle unsere Partner haben ihre Fabriken und Lagerhäuser in Europa und halten hohe Standards bei der Produktion ein. Darüberhinaus bietet Farmitoo eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Produkten: Das sind Produkte, die vom französischen Staat subventioniert werden und den Prinzipien der nachhaltigen Landwirtschaft entsprechen.
Wir denken auch darüber nach, eine „Green“-Kategorie von Waren einzuführen. Und warum nicht irgendwann auch gebrauchte Produkte verkaufen?
Sie befinden sich in einer Expansionsphase. Welche weiteren Ziele haben Sie?
Mathilde Lefrançois: Zunächst möchten wir ein stabiles und solides Teamwachstum erreichen. Wir sind gerade dabei, das Unternehmen zu strukturieren, zahlreiche Jobs zu vergeben und die neuen Leute auszubilden.
Es gibt viele Prozesse, die eingeführt und optimiert werden müssen. Und wir müssen sie auch dokumentieren, um die Informationen für alle zugänglich zu machen.
Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Daher ist es unser Ziel, unseren Service zu perfektionieren und die Zufriedenheit unserer Kunden zu steigern. Wir erweitern unser Angebot, verbessern den Inhalt und arbeiten an den Reaktionszeiten für Kunden und an den Lieferzeiten.
Darüberhinaus verbessern wir den Dialog auf der Farmitoo-Seite, insbesondere die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und sich über Produkte auszutauschen. Zudem verbessern wir unsere Dienstleistungen für die Landwirte wie Zahlungsmodalitäten, Lieferarten oder Garantie auf die Produkte.
Wo sehen Sie Farmitoo in fünf Jahren?
Mathilde Lefrançois: Unser Ziel ist es, Landwirten einen Service zu bieten, der sich positiv auf ihre Lebensqualität auswirkt: Wir möchten daher den Landwirten von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Lieferung und dem Service nach dem Verkauf zur Seite stehen. Wir arbeiten daran, unsere Servicequalität kontinuierlich zu verbessern und zusätzliche Dienstleistungen, wie Empfehlungen zu landwirtschaftlichen Produkten, anzubieten. Außerdem möchten wir die Community auf der Plattform ausbauen.
Wir danken für das Gespräch.
Über Mathilde Lefrançois:
Nach einem Masterabschluss in Entrepreneurship an der ESSCA Business School gründete sie ihr erstes Unternehmen: einen Marktplatz für die Vermietung von Reiseausrüstung. Danach die Gründung von AQWA, bei dem es um die Bedeutung von Wasser in der Landwirtschaft geht. Die Erfahrung, dass es im landwirtschaftlichen Bereich noch viel zu tun gibt, brachte Lefrançois schließlich zur Gründung von Farmitoo, dem Online-Handel für den Agrarsektor.