Es ist soweit: Die bunten Blätter fallen von den Bäumen. Der Herbst hat uns fest im Griff. Man kann die Blätter liegen lassen, man kann sie aber auch mit nach Hause nehmen und sich dann im Scherenschnitt üben. Ob dabei ähnliche Kunstwerke raus kommen, wie beim Spanier Lorenzo Durán, wird sich weisen. Doch auch bei Durán landeten anfangs viele Blätter im Müll …
„Ich habe viele Blätter geschnitten und die meisten von ihnen landeten im Papierkorb“, sagt Lorenzo Durán. Die wahren Meister fallen also doch nicht vom Himmel und benötigen eine Menge Zeit, um ihre Kunst zu perfektionieren. Sein Schaffungsprozess beginnt mit dem Laubrechen, dann werden die Blätter gewaschen, getrocknet, gepresst und schließlich mit einem Skalpell oder einem Messer geschnitten. Während die Blätter in der Presse sind, entwirft Durán die Zeichnung. Das heikelste ist der letzte Schnitt, wenn die Klinge den ganzen Weg nach unten geführt werden muss oder durch das gesamte Motiv. Oft ist eine Arbeit von einigen Tagen in ein paar wenigen Minuten verloren.
Sein Ausgangsmaterial, die Blätter, findet Lorenzo Durán auch deswegen faszinierend, weil es eine Verlängerung des Baums darstellt. Die Blätter sind zwar zerbrechlich, besitzen aber eine fortwährende Gültigkeit. Ihre Formen eröffnen neue Größen und Texturen und bieten unzählige Möglichkeiten. Seine Arbeit soll aber neben der künstlerischen Qualität auch auf die Wichtigkeit des Ökosystems Baum und der gesamten Natur aufmerksam machen.
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