Ein Küchengarten auf verlorenem Boden

KüchengärtenKüchengärten erfreuen Gärtner und Köche gleichermaßen. Denn sie sind „die kreative Antwort auf Fast-Food, das Gegenteil zu Instant-Lösungen und Sehnsuchtsort all jener, die sich den Erhalt kultureller Errungenschaften auf die Fahne geschrieben haben.“ Das Buch Küchengärten widmet sich dieser Welt. An wen sich dieses Buch allerdings konkret richtet, bleibt unklar. Ist dieses Buch eine Leistungsschau? Oder eine Sammlung an unterschiedlichsten Pflanzen, die meist prall ins Bild gesetzt werden? Soll das Buch eine Anleitung zum idealen Küchengarten sein oder werden hier besondere Küchengärtner porträtiert? Alles von allem, aber nichts im Speziellen. So könnte man die Ausrichtung des Buchs kurz beschreiben. Eigene Kapitel widmen sich großzügig und ausufernd den Gärten von De Boschhoeve (Niederlande), Schloss Ippenburg (Deutschland) und Kaldenhof (Deutschland). An De Boschhoeve wird die Prächtigkeit der Zwiebelblumen (allen voran Tulpen) dargestellt; Schloss Ippenburg beweist, dass nur die richtige Planung zum Ziel führt und der Kaldenhof hat sich als einer der letzten unabhängig gebliebenen Züchtunsbetriebe einen Namen gemacht. Neben diesen historischen Gärten haben sich die Verfasser an ein eigenes Kapitel mit dem Titel „Avantgardistisch“ herangewagt, wo lediglich zwei Projekte (Modellgarten-Park Appeltern und das „Eet my“ Haus) auf nur insgesamt vier Seiten gezeigt werden.

Von den Fotos her finden sich darin immer wieder üppige Stilleben. Überlagernd, ausufernd, beinahe erdrückend. Warum über einen sprießenden Küchengarten auch noch ein Regenbogen seine Kurve zieht geht eindeutig in Richtung Kitsch.

Im Großen und Ganzen trotzdem ein nettes Buch. Selbst wenn die Frage „Warum eigentlich?“ offen bleibt.

 

Kathrin Hofmeister

Fotografie: Ulrike Romeis und Josef Bieker

Küchengärten

Die Lust am schönen Nutzen

DVA Verlag

ISBN-10: 3421038694

ISBN-13: 978-3421038692

 

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