Hasen verkaufen sich zu Ostern sehr gut. Vor allem die in Schoko-Konsistenz. Warum gerade der Hase zu einem Symbol zu Ostern wurde, geht wohl auch auf verkaufsstarke Konzepte der Lebensmittelindustrie zurück. Da verhält es sich mit dem Schaf ganz anders. Vom Fleisch-, Milch- und Wolllieferanten zum Lamm Gottes.
Es soll auf einen heidnischen Brauch zurückgehen, dass die Menschen den Göttern ein Lamm opferten. Nämlich genau zum ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Vor rund 1300 Jahren übernahmen dann die Christen diesen Brauch. Zum Fest der Auferstehung wurde ein Lamm geschlachtet. Es sollte die Gläubigen als Lamm Gottes an die Leiden Jesu erinnern.
Hinter dieser Symbolkraft standen auch ganz praktische Überlegungen: Der Mensch hatte damals kaum andere Tiere. Die Schafe lieferten nicht nur das Fleisch, sondern auch Milch und Wolle.
Dass ich ausgerechnet meinen Osterurlaub hier in Osttirol – der Schafhochburg Österreichs -verbringe, ist Zufall. Die Schafhaltung besitzt hier eine lange Tradition: Das alpine Klima und die weitläufigen Almgebiete begünstigen diese Haltungsform. Der Bezirk Lienz ist der schafreichste Bezirk in Österreich – 16.400 Schafe weiden alleine auf den umliegenden Almen. Unter dem Namen „Osttiroler Berglamm“ wird das magere Schaf- und Lammfleisch über die Grenzen hinweg vermarktet. Daneben sind es Spezialprodukte wie Betten- und Dämmmaterialien, die aus der Wolle gewonnen werden. https://www.ueber-land.eu/schaf-auf-uberholspur/ Die reine Wollproduktion gehört der Vergangenheit an. Ein jährlich stattfindender Schafmarkt kürt die schönsten Schafe in den Kategorien Steinschafe und Bergschafe.
Das Schaf gehört eben zu einem Osttiroler Bauernhof. Und die Anzahl der Schafe bestätigt dies, wenn man sich die Landschaft ansieht. Bleibt zu hoffen, dass die Zukunft weiterhin den Bauernhöfen samt seinen Schafen gehört.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest
Ihre Barbara Kanzian