Wie kann ein Tierstall ohne Türen seinen Bewohnern ausreichend Auslauf bieten? Die Petting Farm im niederländischen Almere setzt auf natürliche Mate- rialien und geht sogar mit den Schafen schlafen. Beinahe jeder Stadtteil der niederländischen Stadt Almere leistet sich einen eigenen Streichelzoo. Auch der „Den Uylpark“ hatte einen, ehe er in den frühen 1980er Jahren bis auf sein Fundament abgebrannt ist. Im Jahr 2005 wurde das Architekturbüro 70 F von der Gemeinde Almere beauftragt, einen neuen Zoo zu errichten, der ausschließlich über Sponsorgelder finanziert wurde.
Der Tierstall wacht mit den Schafen morgens auf
Die Architekten entschieden sich für eine Holzbox mit einem offenen Fassadensystem in der oberen Hälfte des Gebäudes, um eine kontinuierliche, natürliche Belüftung zu gewährleisten. Das halbe Gebäude dient als Tierstall, in der anderen Hälfte sind Büro, Lager und Toiletten untergebracht.
Auffallend bei diesem Gebäude: Es gibt keine Türen. Stattdessen sechs Rollläden, zwei für die Öffentlichkeit und vier für die Tiere. Die Rollläden werden am Morgen entweder manuell oder durch die aufgehende Sonne automatisch geöffnet und abends bei untergehender Sonne geschlossen. So wacht das Gebäude mit den Tieren in der Früh auf und geht abends mit ihnen schlafen.
Die Schafe haben es schnell gelernt, abends pünktlich in den Stall zurückzukehren. Vorausgesetzt, sie wollen es.
Fotos: © Luuk Kramer