Kommen für Sie nur gesunde Lebensmittel auf den Tisch? Vorwiegend regionaler Herkunft? Haben Sie auch nichts gegen Bio Lebensmittel einzuwenden? Und sollte die Produktion dieser Lebensmittel die umliegende 160-Kilometer-Grenze nicht überschreiten?
Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann sind Sie ein Locavore, ein Anhänger eines Ernährungstrends aus den USA. Der Begriff leitet sich von „eat locally“ ab.
Locavores sind Menschen, die bestrebt sind, lokal angebaute, frische Lebensmittel direkt vom Bauern zu kaufen. Sie leisten damit einen Beitrag für unsere Umwelt und unterstützen die örtlichen Landwirte. Ein Tipp auf www.locavores.co/ informiert die Locavore-community über neue Hofläden oder saisonale Produkte rund um Ihren Wohnort. 20 Länder sind gelistet, darunter Österreich, Schweiz und Deutschland.
Natürlich setzen die Locavore mit ihrer Art der Ernährung auch ein politisches Statement, indem sie sich vehement gegen Nahrungsmittel mit unklarer Herkunft stellen. Aber auch die industrielle Massenproduktion in Fabriken und Großfarmen sind ihnen ein Dorn im Auge. Ihnen geht es vor allem um eine umweltschonende Produktion und wie kann die Versorgung der kurzen Wegen aussehen.
Da mag den Locavores durchaus die Ausstellung „Post Oil City – Die Stadt nach dem Öl“ entgegen kommen. Diese Schau gibt neue Antworten auf städtebauliche Lösungen für eine Zeit, in der die fossilen Brennstoffe keine Rolle mehr spielen. „Post Oil City“ war bereits in Stuttgart, Berlin und Wien zu sehen, nun ist sie noch bis zum 19. Juni im Energeticon in Alsdorf, http://www.mai-nrw.de , ausgestellt, erweitert um das Zukunftsthema: Lebensmittelerzeugung in den Stadtregionen“. Es wird gezeigt, wie der Anbau von Nahrungsmitteln in die Städte zurückkehrt, wie auf Brachflächen, in Nutzgärten, auf Balkonen und Hausdächern produziert werden kann.
Die Ausstellung ist im M:AI, im Museum für Architektur und Ingenieurkunst, zu sehen und wird nicht nur Locavores in ihren Bann ziehen.
Tipp: Symposium „Urbane Landwirtschaft“ am 9. Juni 2011 im M:AI,
weitere Infos/Anmeldungen auf http://www.mai-nrw.de/Symposium-Urbane-Landwirtschaft.256.0.html
Foto: M:AI/Claudia Dreyße