Wenn der letzte Kaufmannsladen dichtgemacht hat und der Dorfwirt immer öfters über das Zusperren spricht, dann steht es traurig um die Lebendigkeit innerhalb einer Gemeinde. Landflucht und fehlende Identifikation verschärfen die Situation, dass in Dörfern die wichtigen Treffpunkte wegsterben. Entgegen diesem Trend ist das neue Dorfhaus Steinberg am Rofan (Tirol). Hier haben Bernardo Bader Architekten (Dornbirn/Vorarlberg) ein neues Zentrum geschaffen, das den Dialog ermöglicht.
Das neue Dorfhaus ähnelt nicht nur einem traditionellen Bauernhaus mit Wohntrakt/Tenne und Stall, sondern es ist auch traditionell erbaut. Der heimische Baustoff Lärchenholz kommt hier unbehandelt im Inneren sowie für die Fassade zum Einsatz und vermittelt angenehmes Wohlfühlklima. Bei der Verwendung des Holzes wurde auf regionale Ressourcen geachtet und es fanden nur Wertstoffe direkt aus dem Rofan-Gebirge Verwendung. Im eigenen Dorf wurde das Holz weiterverarbeitet, das nicht zuletzt auch die Gemeinsamkeit des Projektes förderte.
Bewohner unterstützen das Projekt
„Dem Projekt tut gut, dass es so breit getragen wird. Es ist wichtig, die Bürger miteinzubeziehen. Dadurch wird ein hohes Identifikationspotential der Bewohner mit ihrem Dorfhaus geschaffen“, betont Helmut Magreiter, Bürgermeister von Steinberg am Rofan.
Wo vorher keine Dorfmitte vorhanden war, entstand durch das neue Dorfhaus ein Treffpunkt, der mit seiner Mehrzweckhalle und seinem Bauerncafé zum Dialog einlädt. Und der für alle Generationen einen Ort des aktiven Austausches bildet. Bernardo Bader Architekten erhielten für dieses innovative Projekt die Auszeichnung des Landes Tirol für neues Bauen.
Fotos: © Günter Wett