Süße Erdbeeren statt Opium

goldene Dreieck
Im Norden Thailands liegt das Goldene Dreieck. Hier grenzt das Land an die Nachbarn Laos und Myanmar. Früher berüchtigt für ihren Opiumanbau und –handel, lockt die Region heute mit üppigen Gärten und fruchtbaren landwirtschaftlichen Betrieben. 

Hochgelegen, bergig und vom Klima her um einiges frischer als der Süden des Landes: Das goldene Dreieck wird nicht umsonst die thailändische Schweiz genannt. Früher war es eine unwegsame Region, in der Schlafmohn zum wichtigsten Anbauprodukt zählte. Mit dem daraus gewonnenen Opium und Heroin wurden vorwiegend die GIs, die in Vietnam kämpften, versorgt. Doch um den Kampf gegen Drogen und Schmuggler zu beenden, ließ König Bhumibol Straßen und Schulen errichten; die Bauern sollten künftig Obst, Blumen und Gemüse statt Opium anbauen. 1969 ließ der Monarch in Doi Angkhang sein erstes landwirtschaftliches Projekt umsetzen. Das „Royal Project“ motivierte in den nachfolgenden Jahren einige Bauern, Tomaten, Kiwis oder Erdbeeren, die zu den Schönsten Südostasiens zählen, anzubauen.

Goldene Dreieck: Ein Tourismusmagnet

Auf dem höchsten Berg Thailands, dem Doi Inthanon in Chang Mai, wurde König und Königin ein Denkmal in Form eines Chedi (Teil einer Tempelanlage) gesetzt. Sie sind eingebettet in üppige Gärten. Nachdem die Königin, eine Liebhaberin europäischer Blumen ist, wurden in den Gärten ausschließlich europäische Sorten angebaut (Nelken, Stiefmütterchen, Löwenmaul etc.), die in den Gärtnereien der Umgebung gezüchtet werden.

Daneben gibt es riesige Treibhäuser, in denen seltene Orchideenarten neben Baumfarnen und tropischen Schlingpflanzen gedeihen. Für Touristen sind die teilweise ökologisch ausgerichteten Betriebe ein wahrer Magnet.

Tee ist das neue Gold

Neben Blumen, Obst und Gemüse bildet auch der Teeanbau eine gute Alternative zum Mohn. Das Klima des goldenen Dreiecks samt seinen geologischen Eigenschaften begünstigt das Gedeihen der Pflanzen. In langen Reihen schlängeln sich die grünen Sträucher an den steilen Berghängen empor. Jedes Jahr locken die Plantagen Tausende Touristen und in den Teestuben herrscht Hochbetrieb: Hier werden die verschiedenen Sorten probiert, darunter auch der „Oolong Nr. 17“, eine unter den Teeliebhabern weltweit begehrte Sorte.

 

Mit dem Anbau von Tee, Gemüse, Obst haben die Bauern des Goldenen Dreiecks eine neue attraktive Einnahmequelle gefunden. Damit einhergehend konnte der Handel mit Opium und Heroin gebremst werden; doch neue Drogen entstanden: Heute sind es kleine Methylamphetamin-Tabletten, die tagelang wachhalten und Nieren- und Gehirnschäden verursachen. Vom Goldenen Dreieck aus starten die Yabapillen ihren Weg in den Westen. Selbst wenn Drogenhandel- und –konsum in Thailand mit der Todesstrafe geahndet wird, können die drakonische Strafen nicht davon abhalten, das illegale Geschäft zu verhindern.

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