Das Berliner Restaurant „HavelGut“ kooperiert mit einem benachbarten Acker und beweist, dass Regionalität und Nachhaltigkeit in der Gastronomie machbar sind. Das Konzept kommt gut an: Das „HavelGut“ wurde unlängst mit dem Gastro-Gründerpreis 2015 auf der Berlin Food Night ausgezeichnet. Von Katharina Hoff
Lebensmittel vom „SpeiseGut“-Acker
Das „HavelGut“ liegt direkt in einem Naturschutzgebiet in Berlin Spandau. Das Motto lautet: Direkt vom Feld auf den Teller. Es werden einfache Gerichte serviert, die Zutaten stammen vom „SpeiseGut“-Acker gleich nebenan. Die Säfte werden aus dem eigenen Obst gewonnen, auch eine Bienenzucht gibt es. Darüberhinaus werden die Speisen mit hausgepressten Ölen verfeinert, die Gäste können sogar in der „SchauÖlmühle“ zusehen, wie Sonnenblumen- und Rapsöl entstehen. Für alle Produkte, die nicht selbst hergestellt werden, gibt es eine einfache Regel: Sie müssen in einem maximalen Radius von 200 km um Berlin bezogen werden, mit wenigen Ausnahmen wie Pfeffer oder Kaffee, auf die man trotz des Nachhaltigkeitsgedankens nicht verzichten möchte. Fleisch, Fisch, sowie Bier werden zum Beispiel regional von kleinen, nachhaltigen Betrieben bezogen.
Die Inhaber, Antje Matthes und Christian Heymann, ließen aus dem ehemaligen Gasthof „Havelcasino“ 2014 ein idyllisches Waldhaus mit Garten entstehen. Das Gasthaus lädt vor allem Sonntagsausflügler zum Schlemmen ein, doch es gibt auch kulturelle Veranstaltungen. So findet einmal im Monat ein Bildungskino statt, das Dokumentationen und Filme zeigt, die sich mit Themen wie Ernährung, Gesundheit, Natur und Umwelt befassen.
Ein Beitrag von Gastautorin Katharina Hoff, die in Kyoto, Hong Kong und Wien studierte und über „Food Cultures und Identitäten“ schreibt.