Kraftvolles Signal

Innerhalb von drei Wochen haben mehr als 60.000 BürgerInnen Deutschlands die Petition für einen Anbaustopp von gentechnisch veränderten Pflanzen unterzeichnet. Damit muss das vom Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft initiierte Gesuch im Petitionsausschuss des Bundestages behandelt werden.
Die Petition fordert, dass die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen sofort gestoppt wird auf Grund von mangelhafter und unzureichender Prüfung gesundheitlicher, ökologischer und sozio-ökonomischer Risiken. „Die Unzulänglichkeit der Zulassungsver-fahren und der Druck,

der auf Wissenschaftler ausgeübt wird, die Kritisches zur Agro-Gentechnik veröffentlichen – beides unterstreicht, dass eine wissenschaftliche Grundlage für den Einsatz der Gentechnik in Landwirtschaft und Ernährung nicht gegeben ist.“, warnt Petent Felix Prinz zu Löwenstein. Zwar hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments letzte Woche vorgeschlagen, den Mitgliedsstaaten die Möglichkeit nationaler Anbauverbote einzuräumen. Für Löwenstein zuwenig: „Gibt es Sicherheitsbedenken oder Belege für negative Auswirkungen der Gentech-Pflanzen, muss die EU die Zulassung stoppen bzw. zurücknehmen. Die Einhaltung des Vorsorgeprinzips darf nicht auf die Mitgliedsstaaten verlagert werden.“
Diese mehr als notwendige Initiative ist zu würdigen. Sind doch die Folgen des Anbaus von gentechnisch veränderten Pflanzen völlig intransparent und unzureichend. Die Diskussion über Agro-Gentechnik wird ausschließlich emotional geführt, es gibt dabei keine objektive Berichterstattung – vielleicht ist das ja so gewollt.
Warum aber diese Initiative erst jetzt durchgeführt wird, ist mir persönlich unverständlich: Es ist doch schon seit Jahren innerhalb der EU erlaubt, gewisse gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen. Bleibt zu hoffen, dass diese Initiative nicht zu spät kommt, der Zug nicht schon längst in Richtung angewandter Agro-Gentechnik abgefahren ist.
Für jene, die die Petition unterschreiben wollen, ist es auf alle Fälle nicht zu spät; das kann noch bis 10. Mai 2011 online, per Post oder Fax getan werden.
http://www.boelw.de/petition
Foto: photocase/Astonishing