Urban Farms boomen. Viele Städter wollen ihr Gemüse wieder selbst anbauen und sich morgens das Frühstücksei von ihrer Lieblingshenne abholen. Internationale Kongresse thematisieren diese Entwicklung und verdeutlichen die gesellschaftliche und politische Relevanz der städtischen Landwirtschaft. Doch in der Stadt sind die Flächen für die Farms beschränkt. Daher sind Ideen gefragt, die überall im urbanen Raum realisierbar sind. Auf dem Balkon, in einem öffentlichen Park oder im Garten einer Seniorenresidenz. Daily Needs heißt das innovative Konzept der Designer Wim & Bob Segers . Seine Module sind flexibel und funktional. Sie beinhalten einen Hühnerstall, den Gemüse- und Kräuteranbau, einen Komposter zur Verarbeitung von Küchenabfällen, Stauraum für Gartengeräte, einen Kaninchenstall und eine Regenwassersammlung. Mit diesen unterschiedlichen Funktionen soll der tägliche Bedarf der Urban Farmers gedeckt werden.
Das Konzept orientiert sich an der Autarkie des Einzelnen. Damit wird nicht nur das Pflanzen und Ernten von schmackhaften Lebensmitteln ermöglicht, sondern man kann Hühner und Kaninchen halten oder Abfälle kompostieren. Das Ganze erfolgt platzsparend und ist leicht aufzustellen. Die Konstruktion ist aus Kiefernholz heimischer Wälder und passt sich mit seinem natürlichen Aussehen an Stadtgärten oder öffentliche Plätze an.
Ideal für Gemüse- und Kräuteranbau in der Stadt
Urban farming erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Was in New York in den 70er Jahren begann, erreicht nun auch andere Metropolen. Eigene alternative Gartenfestivals entstehen und zeugen von den unterschiedlichsten Ansätzen, wie eine Urban Farm aussieht. (In den nächsten Tagen werde ich von der bevorstehenden Chelsea Fringe hier auf über_Land berichten). Aber auch internationale Konferenzen greifen das Thema auf und machen klar, dass nachhaltige Ernährungssysteme immer mehr Bedeutung erfahren. So findet vom 21. bis 22. Februar an der Uni Wageningen (Niederlande) die Konferenz für nachhaltige Ernährungssysteme “Food Otherwise” statt. Als Key Note Speaker fungiert u. a. die indische Wissenschafterin Vandana Shiva, die für ihr Engagement in den Bereichen biologische Vielfalt und Umweltschutz mehrfach ausgezeichnet wurde.
Urban Farms haben in der Stadt ihren fixen Platz gefunden und jedes Jahr kommen neue hinzu. Ein spannende Entwicklung, die neben der Option auf Essbares in der Stadt unsere Umwelt lebenswerter, blühender und nachhaltiger gestaltet.
Fotos: © Studio Segers