Schaf auf Überholspur

Gestern noch verschmäht, heute stark gefragt: Die Rede ist von Schafprodukten. Im Osten Österreichs ist die Nachfrage an Milchprodukten oder Lammfleisch so groß, dass die Betriebe nicht mitkommen, ausreichend Produkte herzustellen. Innerhalb eines Jahres ist der Konsum von Lammfleisch um 25 % gestiegen. Betriebe werden sogar beworben, damit sie sich künftig mehr auf Schafe konzentrieren. Dieses steigende Interesse ist mit dem Trend hin zu gesunden Lebensmittel und zu regionalen Produkten begründet. Überdies hinaus spielt beim Lammfleischkonsum der religiöse Aspekt von Muslimen eine Rolle.

Doch nicht überall im Alpenraum stößt das Schaf auf Gegenliebe. Anfang März hat sich im Südtiroler Wipptal der Verein WippLamb der Öffentlichkeit präsentiert. Hinter dem Verein stecken 16 Schafbauern, die das Image des Schafs positiv färben wollen. Sie werden auch als Partner der Spezialitätenwoche Eisacktaler Kost (www.eisacktalerkost.info), von 17. März bis 3. April, dabei sein, um Schafprodukte direkt vom Bauern zu bewerben.

Salonfähige Schafwolle

Im gar nicht allzu weit entfernten Osttiroler Villgratental hat das Schaf längst seine Erfolgsstory angetreten: Der Bergbauer und Visionär Sepp Schett beginnt vor rund 20 Jahren seinen Handel mit Schafprodukten und macht weiters den Dämmstoff aus Schafwolle salonfähig.

Der positive Nebeneffekt: Auch die Zulieferer der Schafwolle, vorwiegend kleine Bergbauern aus dem Villgratental, haben durch den innovativen Geist neue Chancen und Absatzmöglichkeiten erhalten.

Foto: © Jens Preusse