Starke Frauen am Land

Der Weltfrauentag steht vor der Tür. Für die Medien ein Tag, um die Erfolge der Frauen vor den Vorhang zu holen. Gleichzeitig ein Anlass, um die bestehenden Unterschiede in Punkto Karriere und Einkommen zwischen Mann und Frau zu thematisieren. Im Bereich Landwirtschaft dringen leider keine Erfolgsmeldungen von Frauen an die Öffentlichkeit. Gibt es keine?

Es gibt auch kaum Diskussion darüber, ob Frauen in der Landwirtschaft ähnliche Chancen haben wie Männer. Und das, obwohl rund 40 Prozent (!) der österreichischen landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geführt werden. Dass neben dem Job als Landwirtin noch Aufgaben wie Haushalt, Familie und Kinder gemeistert werden, versteht sich von selbst. Ausserdem sind es oft die Frauen, die kreative, neue Ideen entwickeln und auch umsetzen: Sei es in der Direktvermarktung, im Bereich Tourismus wie Urlaub am Bauernhof oder die mit Ausbildungsstätten zusammenarbeiten und ihren Bauernhof als Lernstätte anbieten. Das innovative Potenzial von Frauen in der Landwirtschaft ist zwar hoch, aber was bedeutet es gesamt gesellschaftlich gesehen, wenn keiner davon erfährt und keiner darüber spricht.

Fest in Männerhand

Die Landwirtschaft und ihre Vertretung sind fest in Männerhänden. Beispiel Forstwirtschaft in Österreich: Von den 52 forstlichen Organisationen werden nur 4 (!) von Frauen geführt: Ursula Ludwig (Präsidentin des Clubs der Land&Forstbetriebe Österreichs; www.landforstbetriebe.at), Hermine Hackl (Präsidentin der forstlichen Naturschutzorganisation BIOSA; www.biosa.at) Dagmar Karisch-Gierer (Obfrau des Vereins „Forstfrauen“; www.frauenfakten.at/userseite.php?seite=149) und Elisabeth Johann (Präsidentin des Vereins „Waldpädagogik in Österreich“, www.waldpaedagogik.at). Sie sehen ihre Hauptaufgabe darin, die Kommunikation mit der nicht-forstlichen Welt zu verbessern. Ein wichtiger Start.

über_Land hofft auf weitere Erfolgsstories von Frauen in der Landwirtschaft und wird sie auch weiter erzählen. Starke Frauen am Land gibt es genug, man muss sie nur vor den Vorhang holen. 

Foto: photocase/jöne