Die Wirtschaftskrise ist gleichzeitig eine Zeit des Aufbruchs und die Zeit der Selbstversorger. Zumindest was die Selbstversorger betrifft. Stadtbauern, Urban Farmer und Stadtimker sind längst nicht mehr ein paar wenige Spinner, sondern sie sind Teil einer immer größer werdenden Gesinnung: Die Produktion von regionalen Lebensmitteln
steht im Vordergrund. Ob die Farm am Hausdach, am nächsten Parkplatz oder auf Brachfläche entsteht, ist dabei Nebensache. Wichtig ist, dass die Landwirtschaft mit Fahrrad, U-Bahn oder zu Fuß erreicht werden kann. Besonders komfortabel wird es, wenn die Farm in der eigenen Wohnung entsteht. GrowingCities, das sind die Architekten Saranga Nakhooda und Devin Lafo entwarfen für das City-Appartment die Sill Farm. Eine Farm, die für eine Standard-Fensterbank konzipiert ist und aus Aquarium und Gewächshaus besteht. Mit einem Aquaponic-System werden die Nährstoffe der kleinen Fischfarm als Düngemittel für die Aufzucht der Pflanzen verwendet (sh. auch Blog-Eintrag „Gesunde Aussichten“). Die Sill Farm nutzt das natürliche Tageslicht und senkt damit den Strombedarf. Als Prototyp wurde sie in diesem Jahr bereits auf der Columbia University und auf der Science Barge in Yonkers/New York präsentiert. Urbane Landwirtschaft ist mit den Sill Farms eine Facette reicher geworden. Um in der Wohnung Lebensmittel produzieren zu können, sind innovative Lösungen gefragt. Sill Farm ist eine davon.
Photos: GrowingCities
über_Land
Der Blog über_Land beschäftigt sich mit innovativer Landwirtschaft in der Stadt und auf dem Land. Themen wie Urban Farming, Vertical Farming, Aquaponic stehen genauso im Vordergrund. Der Blog geht aber auch der Frage nach, wie Gemeinden für ihre Bewohnerinnen und Bewohner neue, qualitätsvolle Konzepte entwickeln, wo Wohnen, Leben und Arbeiten möglich wird. Der Blog ist seit 2011 online. Gründerin und Herausgeberin ist Barbara Kanzian. Erfahren Sie mehr über sie auf ihrer Unternehmens-Website.