In Basel kommt der Barsch vom Dach

Aquaponic BaselSie flanieren durch die Stadt. Und während Sie das tun, kosten Sie die Früchte der zahlreichen Obstbäume und Sträucher. Sie nehmen sich ein, oder zwei Paradeiser für zu Hause mit, die an der sonnigen Hausmauer vor sich hin ranken. Den Basilikum pflücken Sie einfach von den vielen Kräuterspiralen in sonnigster urbaner Lage. Lust auf Fisch? Kein Problem, die wachsen nämlich – so wie in Basel bereits – auf den Dächern. Während die einen von den essbaren Städten träumen, haben die UrbanFarmers – ein Spinoff der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil –  ihre Zukunftsidee in die Realität umgesetzt. Das Schweizer Jungunternehmen nutzt die Dächer für die Fisch- und Gemüseproduktion. In ihrer Pilotanlage, die im Vorjahr in Betrieb ging, veranschaulichen sie, dass die Idee von Aquaponic auch tatsächlich funktioniert.Aquaponic Basel

Aquaponic-Farm liefert Gemüse und Fisch

Es ist die weltweit erste Dachfarm, die gleichzeitig Fisch und Gemüse liefert. Auf dem Tramdepot im Basler Industrie-gebiet gelegen, produziert die Farm auf 250 Quadrat- metern rund 5 Tonnen Gemüse und 850 kg Fisch (Ernte nach dem ersten Jahr). Die Erträge gehen an Migros Basel und an ausgewählte Gastronomiebetriebe.

Beliefert werden Lokale gleich in der Nähe. Die Gastronomen wissen, woher der Fisch, (in diesem Fall die Buntbarsche) kommen. Die Lieferwege sind dabei besonders kurz und werden mit E-Bike und Kühlanhänger durchgeführt.

Aquaponic BaselDie Basler Pilotanlage  kostete rund 1 Million Franken (ca. 820.600 Euro). Sie wirft noch keinen Gewinn ab. „Profitabel wird eine Farm erst ab einer Größe von 1000 Quadratmetern“, sagt Unternehmensgründer Roman Gaus gegenüber der Schweizer Handelszeitung. Als nächsten Schritt sieht er den Bau mehrerer größerer Anlagen.

Roman Gaus, der mehrere Jahre in den USA wohnte, machte sich mit dem dort trendigen UrbanFarming vertraut. Wieder in der Schweiz zurück, begann er gemeinsam mit Andreas Graber ein kommerzielles Aquaponic-System  zu entwickeln. In der Form einer „Containerfarm“ entstand der innovative Schrebergarten 2.0. Darauf basierend entwickelten die Unternehmer Pläne für großflächiges UrbanFarming.

Und Platz dafür gibt es genug: Die Dächer von Supermärkten würden sich besonders gut eignen. Auf dem Dach wird angebaut und im Geschoss darunter erntefrisch verkauft.

Die Zukunft der urbanen Landwirtschaft ist auch eine Revolution, wo frische und lokal angebaute Produkte wieder vermehrt den Weg in das Kaufregal finden.

Alle Fotos: © UrbanFarmers

Wie Aquaponic funktioniert und wie der Schrebergarten 2.0 aussieht zeigen die über_Land-Beiträge Gesunde Aussichten

Vom Autofahren zum Gemüse ernten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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